Hausgeburten, Wassergeburten oder Beleggeburten, zwei eigenen Kindern und wöchentlichen Tag- und Nachteinsätzen als Hebamme in Berlin und Umgebung, ist mir der Beruf noch längst nicht überdrüssig geworden. Ich bin froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Ich, als Hebamme, verstehe die Zeit vor, während und nach der Geburt als ein natürliches, wunderbares Ereignis im Leben einer Frau, welches ich gemeinsam mit den ihr nahestehenden Menschen begleiten möchte.
Nach der recht erfolgreichen Zeit mit dem Geburtshaus Steglitz, beschloss ich mit einer Kollegin, ein Zweites Geburtshaus, das Geburtshaus-Schöneberg, zu eröffnen. Die uns gegebenen Räumlichkeiten boten weitere Möglichkeiten der Geburtsbetreuung und erweiterten das Einzugsgebiet. Wir konnten unsere jahrelang gewonnen Erfahrungen und neuen Ideen verwirklichen. Seither bereue ich auch diesen Schritt zu keiner Zeit.
Mit dem Aufbau des Geburtshaus-Steglitz erfüllte sich ein Traum. Gemeinsam mit einer Kollegin konnten wir die Betreuung der schwangeren Frauen nun um das Angebot eines Geburtshauses erweitern. Die Möglichkeiten der Geburtshausgeburten, der Wassergeburten und zahlreichen Kursangeboten fand regen Zulauf, so dass wir wussten, alles richtig gemacht zu haben. Viele schöne Geburten konnten wir in diesem Geburtshaus erleben. Das Geburtshaus-Steglitz legte nun die Basis für meine Zeit als Hebamme in Berlin und Umgebung.
Nach meiner Arbeit im Krankenhaus wollte ich mich unabhängig machen und begann als freiberufliche Hebamme, schwangere Frauen auf dem Weg zu Ihrem neuen Lebensabschnitt zu begleiten. In dieser Zeit lernte ich, was es heißt, als Hebamme unterwegs zu sein. 24h - Tag und Nacht - war ich nun für die Frauen erreichbar.
Nach meiner Ausbildung zur Hebamme war es in der DDR nicht möglich, sich selbstständig zu machen. Und so habe ich etwa zehn Jahre im Krankenhaus gearbeitet, bis ich selber mein Kind bekam. Während der zehn Jahre im Krankenhaus, hatte ich eine ungeplante Hausgeburt, welche zu dieser Zeit mein größtes, berufliches Erlebnis war. Deshalb wusste ich, als die Mauer fiel, dass ich nicht länger im Krankenhaus arbeiten und somit lieber in die Freiberuflichkeit gehen wollte.
Schon als 10 jähriges Kind wollte ich Hebamme werden. Meine Mutter musste mir immer wieder von ihren Geburten erzählen und besonders von meiner Geburt aber auch andere Ereignisse und Beweggründe haben mich dabei bestärkt wie z.B. die Geburten unserer Katzen, bei denen ich oft die halbe Nacht dabei war, sie streichelte und beruhigte.
Bereits als Kind bin ich zum Fasching als Hebamme in die Schule gegangen. Diese Berufung begleitet mich demnach schon seit ich ein kleines Kind bin.